Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Schuppenflechte – Psoriasis

Definition Schuppenflechte (Psoriasis)

Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet bei der Schuppenflechte (Psoriasis) drei Hauptformen:

  • Psoriasis vulgaris
  • Psoriasis pustulosa (geht mit Eiterbläschen einher)
  • Psoriasis-Arthritis oder Gelenk-Psoriasis
Der Dermatologe diagnostiziert Psoriasis vor allem an Ellenbogen, Kniestreckseiten und behaartem Kopf

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die auch Gelenke und Nägel betreffen kann. Sie ist nicht ansteckend. Eine Psoriasis vulgaris,  eine gewöhnliche Schuppenflechte, stellen Dermatologen mit Abstand am häufigsten fest. Sie macht etwa 85 Prozent der Erkrankungen aus. Diese Form der Schuppenflechte (Psoriasis) beginnt mit kleinen Rötungen, die handtellergroß werden und sich entzünden können. Sie sind von einer abblätternden weiß-silbrigen Schuppenschicht bedeckt.

Hauptsächlich tritt die Psoriasis vulgaris an Ellenbogen, Kniestreckseiten und behaartem Kopf auf. Die Hälfte der Patienten klagt über Juckreiz. Bei der Psoriasis pustulosa stellt der Hautarzt Eiterbläschen an Fußsohlen und Handinnenflächen fest. Deshalb schmerzen das Laufen oder die Arbeit mit den Händen. Einige Patienten haben zudem Fieber und fühlen sich abgeschlagen. Die Psoriasis-Arthritis diagnostizieren Dermatologen vor allem an den Zehen- oder Fingergelenken. Dort treten Schwellungen auf, die sehr schmerzhaft sind und die Bewegung behindern.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen erkrankt vor dem 40. Lebensjahr an Schuppenflechte (Psoriasis). Dermatologen bezeichnen sie als Typ1-Psoriasis. Sie weist eine starke genetische Komponente auf. Seltener ist die Typ-2-Psoriasis, die erst im fünften bis sechsten Lebensjahrzehnt ausbricht. Bei Kindern diagnostiziert der Hautarzt selten Schuppenflechte (Psoriasis). Fachärzte für Dermatologie schätzen, dass in Deutschland zwischen zwei und drei Prozent der Bevölkerung an Schuppenflechte (Psoriasis) erkrankt sind, also etwa zwei Millionen Menschen. Schuppenflechte gehört damit zu den häufigsten chronischen Krankheiten der Haut. Sie wird von Fachärzten für Dermatologie bei Frauen und Männern gleichermaßen festgestellt.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Psoriasis vulgaris, Psoriasis geographica, Psoriasis punctata, psoriatische Erythrodermie
Englisch: psoriasis

Überblick

Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) vermehren sich die Hautzellen viel schneller als bei der gesunden Haut. Dadurch verhornt und verbreitert sich die Oberhaut. Als typisches Erscheinungsbild der Schuppenflechte (Psoriasis) machen Fachärzte für Dermatologie gerötete Stellen mit silbrig-weißen Schuppen auf der Haut aus. Die Krankheit verläuft meistens in Schüben und zeigt sich bei jedem Patienten anders. Dermatologen beobachten, dass solche Schübe besonders im Frühjahr und im Herbst auftreten. Schuppenflechte (Psoriasis) erfordert eine gute und regelmäßige Pflege der Haut. Der Hautarzt empfiehlt reichlich Fettanwendung, weil dadurch der Fettgehalt und die Geschmeidigkeit der Haut verbessert werden. Zugleich lässt der Juckreiz nach. Dermatologen raten dazu, überfette Seifen oder rückfettende Waschlotionen zu verwenden, die keine Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten. Bei einem schweren Verlauf ist sogar eine mehrwöchige stationäre Behandlung durch den Facharzt für Dermatologie erforderlich. Schuppenflechte (Psoriasis) hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität, das Arbeitsleben und die Gesundheit der Patienten. Betroffene haben häufig Angst, wie Aussätzige behandelt zu werden. Das Arbeitsleben kann durch häufigere Ausfallzeiten beeinflusst werden. Patienten, die in ihrem Beruf mit hoher Staubentwicklung, Reinigern oder Lösemitteln zu tun haben, sollten aus Sicht des Dermatologen eine hautfreundliche Schutzkleidung tragen und die Haut mit speziellen Pflegemitteln schützen.

Ursachen der Schuppenflechte (Psoriasis)

Eine erbliche Veranlagung und äußere Faktoren tragen aus Sicht des Dermatologen dazu bei, dass Schuppenflechte  ausbricht. Etwa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen geben an, dass die Erkrankung bereits bei Verwandten aufgetreten ist. Zu den Auslösern der Schuppenflechte zählen Fachärzte für Dermatologie:

  • Infektionen, z.B. mit Streptokokken
  • Verletzungen, Tätowierungen oder Sonnenbrand
  • Mechanische Hautreizungen durch enge Kleidung oder Gürtel
  • Stoffwechselstörungen und Hormonschwankungen
  • Medikamente, z.B. Betablocker, Interferone, Antirheumatika
  • Seelischer Stress
  • Übergewicht
  • Alkohol- und Tabakkonsum
  • Klimatische Einflüsse

Nicht immer lässt sich der Zusammenhang von Ursache und Wirkung eindeutig vom Hautarzt bestimmen.

Was Sie bei Schuppenflechte (Psoriasis) selbst tun können

Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch über alle Hautveränderungen zu führen, um herauszufinden, wodurch die Schuppenflechte (Psoriasis) ausgelöst wird. Die Erkrankung ist mit vielen Beeinträchtigungen verbunden. Wer daran leidet, sollte regelmäßig einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. Außerdem ist eine über das normale Maß hinausgehende, regelmäßige Pflege der Haut wichtig. Entscheidend sind der richtige Fettgehalt und die Erhaltung des natürlichen Säureschutzmantels der Haut. Der Hautarzt berät Sie, was für Sie speziell infrage kommt. Einfach anzuwenden sind medizinische Ölbäder, die gleichzeitig die Haut fetten. Auf heißes und ausgiebiges Duschen sollten Sie aus Sicht des Dermatologen verzichten, weil die Haut dadurch austrocknet. Da die Erkrankung für alle sichtbar ist, fühlen sich Betroffene häufig stigmatisiert. Das kann zu Depressionen oder einem Abkapseln führen. Unterstützung bieten Selbsthilfegruppen. Ihr Hautarzt kann Sie beraten und Kontaktadressen vermitteln.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Allergologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

Behandlungen (Therapie)

Dermatologe behandelt die Schuppenflechte individuell

Dem Facharzt für Dermatologie steht eine breite Palette von Möglichkeiten zur Verfügung, um die Schuppenflechte zu behandeln.

Sie verläuft bei jedem Menschen anders. Deshalb muss sie vom Hautarzt individuell behandelt werden. Ziel der Behandlung (Therapie) durch den Dermatologen ist, die Entzündung einzudämmen, die überstürzte Zellvermehrung und Schuppenbildung der Haut zu bremsen und einen neuen Schub der Erkrankung zu verhindern oder hinauszuzögern. Dafür bieten sich unterschiedliche Substanzen und Methoden an:

  • Pflege mit Salben, die Teer, Harnstoff oder hornhautlösende Mittel enthalten
  • Kortisonpäparate in Salbenform
  • Topische Retinoide
  • Vitamin-A-Abkömmlinge
  • Immunsuppressive Therapie
  • Foto-Solebehandlung
  • Orale PUVA-Behandlung
  • Bade-PUVA-Therapie
  • Fumarsäureester

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Nach heutigem Wissensstand ist eine Vorbeugung (Prophylaxe) schwierig. Bei familiärer Vorbelastung empfehlen Dermatologen auf Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen und Alkoholgenuss zu verzichten. Eine konsequente Hautpflege ist bei Schuppenflechte unabdingbar. Auch dann, wenn keine Symptome auftreten. Sind die Auslöser bekannt, die zu einem Krankheitsschub führen, sollten Sie – so der Facharzt für Dermatologie – auf diese verzichten.

Prognose

Schuppenflechte ist eine gutartige Hauterkrankung, die bisher nicht heilbar ist. Sie verläuft bei jedem Menschen anders. Deshalb ist die Prognose des Dermatologen sehr unterschiedlich. Durch eine frühzeitige und konsequente Behandlung (Therapie) können Fachärzte für Dermatologie eine erhebliche Verbesserung für die Patienten mit langen und beschwerdefreien Phasen erzielen.

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