Kompetenzzentrum für Dermatologie informiert: Photodynamische Therapie (PDT)

Definition Photodynamische Therapie (PDT)

Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine äußerst wirksame, sichere und schonende Möglichkeit in der Dermatologie, um Tumorerkrankungen der Haut und Vorstufen des hellen (weißen) Hautkrebses, sogenannte aktinische Keratosen, zu behandeln. Dahinter verbirgt sich eine Kombination aus einer lichtsensibilisierenden Creme und Licht. Der Dermatologe kann so krankhafte Hautzellen gezielt zerstören. Die umliegende gesunde Haut wird dabei kaum beeinträchtigt.

Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine so genannte nichtinvasive Behandlungsmethode, d.h. der Facharzt für Dermatologie operiert nicht an den krankhaften Veränderungen. Für Patientinnen und Patienten sind nicht nur die medizinischen Erfolge beeindruckend, sondern auch die ästhetischen Ergebnisse, da fast ausschließlich nur die krankhaft veränderten Zellen zerstört werden. In der Regel bleiben keine sichtbaren Narben zurück.

Was verbirgt sich hinter der Photodynamischen Therapie (PDT)?

Die Photodynamische Therapie (PDT) beruht darauf, dass sich durch einen biochemischen Prozess lichtempfindliche Stoffe in den veränderten, krankhaften Hautzellen anreichern.

Kaltes Rotlicht löst den Behandlungsprozess aus

Zunächst trägt der Dermatologe eine spezielle Creme auf die betroffenen Hautareale auf. Sie bleibt ca. drei Stunden auf der Haut und enthält einen Wirkstoff (5-Aminolävulinsäure), der tief in die kranken Zellen eindringt und dort in einen Stoff umgewandelt wird, der Protoporphyrin heißt. Er macht die Zellen stark lichtempfindlich. Die gesunden Zellen nehmen den Wirkstoff kaum auf.

Nach einigen Stunden entfernt der Dermatologe die Creme und beleuchtet mit einer speziellen UV-Lampe (kaltes Rotlicht) die entsprechenden Hautareale. Die kranken Zellen fluoreszieren, d.h. sie leuchten rot und heben sich so von den gesunden ab.

Nun bestrahlt der Facharzt für Dermatologie die betroffenen Stellen etwa zehn Minuten lang mit dem kalten Rotlicht. Es bildet sich aggressiver Sauerstoff (photodynamischer Effekt), der zum Absterben der kranken Zellen führt. Nach einigen Tagen oder Wochen stößt die Haut die krankhaften Zellen ab und ersetzt sie durch gesunde, frische Zellen.

Welche Vorteile hat die Photodynamische Therapie (PDT) für Patientinnen und Patienten?

Die Photodynamische Therapie (PDT) überzeugt durch ihre Wirksamkeit und ihre kosmetischen Ergebnisse. Sie steht den herkömmlichen Behandlungsmethoden in der Dermatologie in nichts nach. Für Patientinnen und Patienten hat sie folgende Vorteile:

  • Eine Operation ist nicht erforderlich.
  • Tumorzellen oder Vorstufen von Tumorzellen (Präkanzerosen) werden gezielt und nachhaltig zerstört.
  • Die gesunde, umliegende Haut wird geschont.
  • Keine Narbenbildung
  • Große Hautareale können behandelt werden.
  • Hautveränderungen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, werden umfassend und nachhaltig behandelt.
  • Kurze Behandlungsdauer
  • Kein Krankenhausaufenthalt

Wann wird eine Photodynamische Therapie (PDT) durchgeführt?

Oberflächliche Hauttumore können mit PDT behandelt werden

Die Photodynamische Therapie (PDT) wird von Fachärzten für Dermatologie angewendet, um oberflächliche Hauttumore (Carcinoma in situ) oder aktinische Keratosen, die noch nicht in tiefere Hautschichten eingedrungen sind, zu behandeln. Sie kann nicht bei allen Hautkrebs-Erkrankungen eingesetzt werden. Typische Krankheitsbilder sind Vorstufen des hellen (weißen) Hautkrebses (Carcinoma in situ, aktinische Keratosen) sowie oberflächliche Basalzellkarzinome.

Immer mehr Menschen erkranken an hellem (weißem) Hautkrebs und an seinen Vorstufen, den aktinischen Keratosen. Als häufigste Ursache machen Fachärzte für Dermatologie die Sonnenstrahlung aus. Das ultraviolette Licht (UVB-Licht) führt an den Körperstellen, die über lange Zeit immer wieder der Sonne ausgesetzt waren, zu Hautveränderungen (Läsionen). Die Funktion der Hautzellen gerät außer Kontrolle, sodass in der obersten Hautschicht Vorstufen bösartiger Zellen oder gar bösartige Zellen selbst entstehen (Carcinoma in situ, aktinische Keratose). Sie machen sich durch rötliche oder rötlich bräunliche Flecken und eine fest haftende Schuppung bemerkbar.

Früher waren Dermatologen der Meinung, eine aktinische Keratose müsse nicht unbedingt behandelt werden. Man wartete ab, bis sich Hautkrebs entwickelt hatte. Inzwischen sind die Hautärzte jedoch der Meinung, dass auch die Vorstufen des hellen (weißen) Hautkrebses behandelt werden sollten. Denn aus etwa 20 Prozent der aktinischen Keratosen entwickelt sich Hautkrebs. Mithilfe der Photodynamischen Therapie (PDT) lassen sich die Hautveränderungen effektiv und schonend vom Dermatologen behandeln.

Wie wird die Photodynamische Therapie (PDT) durchgeführt?

Am Tag der Behandlung (Therapie) entfernt der Dermatologe zunächst das überschüssige Hornmaterial. Anschließend trägt er eine Creme mit einem speziellen Wirkstoff (5-Aminolävulinsäure) auf die veränderten Hautpartien auf. Anschließend bedeckt der Hautarzt die eingecremten Stellen mit einer lichtdichten Folie. Die Creme muss etwa drei Stunden einwirken. Während dieser Zeit können Sie die Arztpraxis verlassen. Die Folie schützt Sie vor dem Sonnenlicht.

Nach der Einwirkzeit entfernt der Dermatologe die Creme und belichtet die betroffenen Hautreale etwa zehn Minuten lang mit einer speziellen Lampe. Das kalte Rotlicht zerstört nun die krankhaft veränderten Hautzellen, während die gesunden Zellen in der Regel nicht beeinträchtigt werden. Deshalb ist die Photodynamische Therapie (PDT) sehr wirksam und schonend für Patientinnen und Patienten.

Meistens reichen ein bis zwei Behandlungen (Therapien) beim Facharzt für Dermatologie aus. Nach etwa vier bis sechs Wochen kontrolliert er das Ergebnis der Photodynamischen Therapie (PDT). Normalerweise sind alle krankhaften Zellen zerstört. Falls noch Hautveränderungen (aktinische Keratosen) vorhanden sind, wird der Dermatologe weitere Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen besprechen.

Gibt es Risiken oder Beschwerden?

Während der Bestrahlung mit dem Licht tragen die Patientinnen und Patienten eine spezielle Brille, um ihre Augen zu schützen. Die Haut kann durch die Lampe warm werden und zu schmerzen beginnen. Die Patienten nehmen die Intensität der Schmerzen unterschiedlich wahr. Während der eigentlichen Belichtung kühlt der Dermatologe Ihre Haut mit einem Kaltluftgerät, um Ihnen Linderung zu verschaffen. Bedenken Sie bitte, dass die Schmerzen zwar unangenehm sind, aber ungefährlich und zum Absterben der krankhaft veränderten Zellen führen.

In den Stunden und Tagen nach der Photodynamischen Therapie (PDT) kann die Haut anschwellen (Ödeme) und es können auch Rötungen und Verkrustungen auftreten. Das sind Anzeichen für das Absterben der kranken Zellen. Ihr Hautarzt wird Ihnen Wundsalben oder andere Mittel verschreiben, die Sie auf die betroffenen Hautpartien auftragen können. Nach einigen Wochen haben sich alle krankhaften Zellen abgelöst, und eine neue, gesunde Haut hat sich gebildet. Von ihrer Schönheit werden Sie begeistert sein. Die Photodynamische Therapie (PDT) wird deshalb von Dermatologen auch zur Hautglättung und Behandlung von Falten eingesetzt (Regeneration der Haut, Skin Rejuvenation).

Wie sollen Sie sich weiter verhalten?

Dermatologen empfehlen, nach einer PDT die Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen

Es ist wichtig, nach einer Photodynamischen Therapie (PDT) zu viel Sonnenlicht zu vermeiden. Dermatologen empfehlen, die Haut vor UV-Strahlen zu schützen und regelmäßig Sonnenschutzmittel aufzutragen. Ihr Facharzt für Dermatologie wird Sie ausführlich beraten, welche für Sie am besten geeignet sind. Außerdem sollten Sie Ihre Haut beobachten und sich regelmäßig vom Dermatologen untersuchen lassen.

Englisch:
photodynamic therapy

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