Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Rosacea

Definition Rosacea

Der Facharzt für Dermatologie teilt Rosacea in verschiedene Stadien ein:

  • Stadium I:       Erythemstadium: Die Haut im Gesicht ist entzündet und gerötet (Erythem), kleine Äderchen sind erweitert
  • Stadium II:      Papulopustulöses Stadium: Die Rötungen werden chronisch, gerötete Papeln und Pusteln treten auf
  • Stadium III:     Knotiges Stadium: Die Haut zeigt Verdickungen (Phyme), ist großporig, mit entzündlichen, zusammengewachsenen oder blutenden Knoten
Der Dermatologe erkennt Rosacea an erweiterten Äderchen

Rosacea ist eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung. In ihrem Erscheinungsbild erinnert sie an eine jugendliche Akne. Betroffen sind vor allem Menschen im mittleren Alter. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr erreicht Rosacea ihren Höhepunkt. Personen mit heller Haut haben ein erhöhtes Risiko. Deshalb stellen Fachärzte für Dermatologie die Erkrankung in Nordeuropa häufiger fest als in Südeuropa. Rosacea zeigt sich vor allem im Gesicht. Der Verlauf unterscheidet sich von Fall zu Fall. In schweren Fällen stellen Dermatologen die Erkrankung auch an den Ohren sowie im Hals- und Brustbereich fest. Selten sind auch die Augen betroffen, so dass zusätzlich ein Augenarzt aufzusuchen ist. Typische Symptome, die Fachärzte für Dermatologie ausmachen, sind Rötungen, Hitzewellen, erweiterte Äderchen, Papeln, Pusteln und Hautschwellungen. Stechen, Brennen und Jucken der Haut sind unangenehme Begleiterscheinungen.

Rosacea ist eine Gefäßerweiterung, die bei Frauen und Männern gleichermaßen auftritt. Im Anfangsstadium treten vorübergehende Rötungen an der Nase und den Wangen auf. Im weiteren Verlauf bleiben sie bestehen und es kommt zu einer bleibenden Gefäßerweiterung. Bei schweren Stadien stellt der Hautarzt entzündete Hautveränderungen fest, die zu einer Vergrößerung der Talgdrüsen führen. Es bilden sich Knoten und vermehrtes Bindegewebe. Besonders häufig ist die Nase von Verdickungen (Phymen) betroffen, vor allem bei Männern. Eine „Knollennase“ (Rhinophym) ist für viele Patienten eine enorme psychische Belastung. Sie bildet sich nicht spontan zurück und bedarf der fachärztlichen Behandlung durch den Dermatologen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung unter Rosacea leiden. In Deutschland wären das etwa vier Millionen Menschen. Viele wissen jedoch nicht, dass sie an Rosacea erkrankt sind und suchen erst spät einen Hautarzt auf.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Gesichtsrose, Kupferrose, Couperose, Rofinnen, Rosacea erythematosa, Rosacea papulopustolosa, Rosacea conglobata
Englisch: rosacea

Überblick

Rosacea leitet sich vom lateinischen Begriff rosaceus ab und bedeutet rosenfarben. Im Volksmund wird die Erkrankung deshalb auch „Rosenblütchen“ oder „Kupferrose“ genannt. Für den Dermatologen handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die meist in Schüben auftritt. Sie ist zwar nicht heilbar, aber Fachärzte für Dermatologie können sie mit einer je nach Stadium abgestimmten individuellen Behandlung (Therapie) über lange Zeit eindämmen und erneute Schübe verhindern. Die Ursache der Rosacea ist in der Dermatologie noch nicht eindeutig geklärt. Äußere Einflüsse, bestimmte Genussmittel und Erbanlagen scheinen Einfluss auf den Ausbruch der Erkrankung zu nehmen. Mögliche Auslöser, so genannte Triggerfaktoren, sollten aus Sicht des Hautarztes deshalb vermieden werden. Dazu zählen:

  • Extreme Temperaturen wie Hitze oder Kälte
  • UV-Strahlung
  • Alkoholische Getränke
  • Heiße Getränke
  • Emotionaler Stress
  • Scharf gewürzte Speisen

Ursachen der Rosacea

Die genaue Ursache der Rosacea ist bisher nicht bekannt. Fachärzte für Dermatologie gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren zu der Erkrankung führen können. Als mögliche Ursache vermuten Dermatologen entzündliche Darmerkrankungen, hormonelle Stoffwechselstörungen, Milben, Störungen der Blutzirkulation im Gesicht, neurogene Entzündungen oder eine Infektion mit Helicobacter-Bakterien. Auch eine Überproduktion der Talgdrüsen könnte für den Ausbruch der Rosacea verantwortlich sein. Gentische Faktoren spielen offenbar auch eine Rolle. Bei etwa 40 Prozent der Erkrankten ist Rosacea zuvor schon in der Familie aufgetreten.

Was Sie bei Rosacea selbst tun können

Hat der Facharzt für Dermatologie die Auslöser der Rosacea gefunden, sollten Sie diese möglichst vermeiden. Häufig reicht es aus, sich einzuschränken oder Alternativen zu finden. Der Hautarzt empfiehlt, ein Rosacea-Tagebuch zu führen, um herauszufinden, ob die Symptome nachlassen, wenn Sie auf bestimmte Gewohnheiten verzichten. Da die Haut bei Rosacea-Patienten besonders empfindlich ist, sollten Sie Ihr Gesicht mit lauwarmem Wasser waschen und keine normalen Seifen verwenden. Bei der Hautpflege und Kosmetika ist darauf zu achten, Produkte ohne Zusatzstoffe zu wählen. Sie sollten deutlich mehr Wasser als Öl enthalten. Fetthaltige Produkte sind bei Rosacea ungeeignet. Ihr Hautarzt berät Sie über eine geeignete Hautpflege.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Augenarzt

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Klinische Untersuchung
  • Hautanalyse (Messung des Talggehalts und der Feuchtigkeit der Gesichtshaut)
  • Hautprobe (Biopsie)

Behandlungen (Therapie)

Der Hautarzt kann die Symptome lindern

Der Facharzt für Dermatologie kann Rosacea nicht heilen, aber die Symptome lindern. Durch eine gezielte Behandlung (Therapie) können die Hautauffälligkeiten abheilen und die Krankheitsschübe verringert werden.

In erster Linie geht es Dermatologen darum, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, damit sie sich in ihrer Haut wieder wohlfühlen.

Dazu bieten sich folgende Behandlungsmöglichkeiten an:

  • Antientzündliche Lotionen, Cremes und Gels
  • Ivermectin-haltige Creme gegen Milbenbesiedlung der Haut
  • Medikamentöse Behandlung mit Antibiotika
  • Behutsame Bindegewebsmassagen
  • Laserbehandlung
  • Chirurgische Eingriffe

Mit einer Laserbehandlung entfernen Dermatologen bestehende Äderchen und Rötungen oder mildern sie ab. Auch knollenartige Hautverdickungen, die so genannten Phymen, können damit abgetragen werden. Bei einem schweren Krankheitsverlauf ist möglicherweise ein chirurgischer Eingriff notwendig.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Eine frühe und regelmässige Behandlung durch den Dermatologen zeigt nach einigen Wochen gute Erfolge

Rosacea lässt sich nicht aktiv vorbeugen. Betroffene sollten die Auslöser vermeiden, wenn der Facharzt für Dermatologie sie bestimmt hat. Dazu zählen eine intensive Sonnenstrahlung, extreme Temperaturen beim Sport oder in Saunen, Alkohol, heiße und scharfe Lebensmittel und Getränke sowie emotionaler Stress. Die Haut sollte mit alkohol- und seifenfreien Produkten gründlich gereinigt werden. Eine regelmäßige Überwachung durch den Hautarzt ist wichtig.

Prognose

Eine frühe und regelmäßige Behandlung (Therapie) durch den Dermatologen kann den Verlauf der Rosacea günstig beeinflussen. Zwei bis vier Wochen nach Beginn der Behandlung (Therapie) tritt meistens eine deutliche Verbesserung ein. Den Behandlungserfolg können Sie durch aktive Mithilfe unterstützen.

© CHHG