Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Schuppen

 Definition Schuppen

Der Facharzt für Dermatologie teilt Schuppen in zwei Kategorien ein:

  • Trockene Schuppen
  • Fettige Schuppen
Dermatologen verstehen unter Schuppen eine Ansammlung abgestorbener Hautzellen

Unter Schuppen verstehen Dermatologen eine Ansammlung abgestorbener Hautzellen an der Kopfhaut. Sie entstehen dort, wo die natürliche Erneuerung der Kopfhaut aus dem Gleichgewicht geraten ist. Trockene Schuppen sind klein, weiß und rieseln leicht vom Kopf. Als Ursache macht der Hautarzt meist eine trockene und strapazierte Kopfhaut aus. Allergien, Entzündungen der Kopfhaut, zu heißes Waschen und zu langes Trocknen der Haare mit einem zu hoch eingestellten Fön, trockene Heizungsluft im Winter und hohe Temperaturen im Sommer lassen die Kopfhaut austrocknen. Fettige Schuppen sind größer, gelblich und fühlen sich ölig an. Sie treten bei fettiger Kopfhaut auf, haften am Haar und an der Kopfhaut. Dermatologen führen sie auf eine Funktionsstörung der Talgdrüsen zurück. Grund für die übermäßige Talgproduktion kann eine Hautentzündung sein. Schuppen sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Dahinter kann sich eine ernsthafte Hauterkrankung, z.B. Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis verbergen, die vom Hautarzt behandelt werden muss. Vor allem wenn Juckreiz und Rötungen hinzukommen, sollten Sie einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. Denn Juckreiz führt zum Kratzen und Kratzen wiederum verstärkt die Schuppenbildung.

Schuppen sind in der Dermatologie eigentlich etwas ganz Normales. Jeden Tag verliert der Mensch Hautschuppen. Etwa alle vier Wochen erneuert sich die Haut und stößt die alten, abgestorbenen Hautzellen ab. Diese Schuppen sind so winzig, dass die Betroffenen sie gar nicht wahrnehmen. Wenn die Haut jedoch vermehrt Zellen bildet, die viel schneller wachsen und sich in größeren Gruppen sammeln, werden sie als Schuppen sichtbar. Oft gehen sie mit einer entzündeten Kopfhaut einher, die den Erneuerungsprozess der Zellen auf unter sieben Tage beschleunigen kann. Schuppen sind vielen Menschen peinlich. Mit einer regelmäßigen Haarwäsche ist es oft nicht getan, um sie loszuwerden. Ein Dermatologe sollte die Kopfhaut gründlich untersuchen und die Ursache der Schuppen abklären. Jugendliche haben während der Pubertät oft Probleme mit Schuppen, weil ihre Haut insgesamt fettiger wird. Nach der Pubertät ändert sich das meistens wieder. Sie sollten aber von einem Hautarzt begutachtet werden.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Kopfschuppen, Squama, Pityriasis simplex capitis, Pityriasis oleosa
Englisch: dandruff

Überblick

Fachärzte für Dermatologie schätzen, dass etwa jeder zweite Mann und jede dritte Frau mit Schuppen zu tun hat. Ihren Höhepunkt haben sie bei den 20- bis 40-Jährigen. Im Alter lassen sie meist wieder nach. Junge Männer sind besonders häufig von Schuppen betroffen. Die männlichen Geschlechtshormone können die Talgproduktion anregen. Wenn sich das überschüssige Fett mit abgestorbenen Hautzellen verbindet, entstehen größere Ansammlungen. Ab einer Gruppe von mehr als 500 Zellen sind sie als Schuppen auf der Haut des Kopfes sichtbar. In den meisten Fällen macht der Hautarzt einen Hefepilz (Pityrosporum ovale) für Schuppenbefall verantwortlich. Dieser Pilz stellt in der Dermatologie eigentlich kein Problem dar. Er ist völlig harmlos und lebt bei fast allen Menschen auf der Haut und an den Haarwurzeln. Probleme treten erst dann auf, wenn durch die Schweißdrüsen ein feuchtes Klima geschaffen wird und die Talgproduktion nicht mehr normal verläuft. Wird vermehrt Talg produziert, nimmt die Pilzbesiedelung zu. Die Kopfhaut wird dadurch gereizt, rötet sich, juckt und es werden vermehrt Schuppen gebildet. Meistens reicht eine äußere Behandlung (Therapie) durch den Hautarzt aus, um Schuppen zu bekämpfen.

Ursachen der Schuppen

Aus Sicht des Facharztes für Dermatologie gibt es verschiedene Ursachen für Schuppen. Eine trockene Haut kann dazu führen, Heizungsluft, Klimaanlagen oder ein stark entfettendes Shampoo. So genannte fettige Kopfhautschuppen stellt der Hautarzt bei denjenigen fest, die zu fettiger Kopfhaut neigen. Oft bereitet ein Hefepilz (Pityrosporum ovale) zusätzliche Probleme. Er gehört zwar zur natürlichen Hautflora, kann sich aber unter günstigen Bedingungen schnell vermehren und dazu führen, dass die Kopfhaut noch mehr schuppt. Hinter Schuppen können sich aber auch andere Hauterkrankungen verbergen. Dermatologen zählen dazu Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) oder das seborrhoische Ekzem. Hormonelle Veränderungen oder eine genetische Veranlagung werden in der Dermatologie ebenfalls als Ursachen ausgemacht.

Was Sie bei Schuppen selbst tun können?

Dermatologie Berlin berät bei der Wahl der richtigen Pflegeprodukte

Menschen, die zu Schuppen neigen, sollten die Haare nur mit einem milden Shampoo waschen. Ihr Facharzt für Dermatologie berät Sie über geeignete Pflegeprodukte. Außerdem empfehlen Dermatologen, die Haare nicht jeden Tag zu waschen und sie gründlich mit klarem Wasser auszuspülen, damit keine Shampooreste zurückbleiben. Das Wasser darf nicht zu heiß sein. Nach dem Waschen sollten Betroffene darauf achten, die Haare nicht trocken zu rubbeln und sie nicht zu heiß zu föhnen. Hautärzte raten dazu, auf harte Kämme und Bürsten zu verzichten, weil die Kopfhaut damit aufgekratzt und eine Entzündung verursacht werden könnte. Eine bewusste Lebensweise und eine gesunde Ernährung, vor allem mit den Vitaminen A und E sowie mit Biotin, sind aus Sicht des Dermatologen wichtig für schöne Haut und Haare.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Allergologe

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Körperliche Untersuchung
  • Allergietest
  • Gewebeprobe (Biopsie)
  • Blutuntersuchung

Behandlungen (Therapie)

Der Facharzt für Dermatologie wird Schuppen in der Regel lokal behandeln. Welches Mittel dafür geeignet ist, entscheidet der Hautarzt individuell. Das hängt sowohl von der Kopfhaut als auch von der Ursache ab. Ist die Kopfhaut zusätzlich entzündet, kommen noch andere Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. Folgende Möglichkeiten der Behandlung (Therapie) bieten sich bei Schuppen an:

  • Anti-Schuppen-Shampoos
  • Behandlung mit Salicylsäure, Urea, Schwefel, Selen
  • Kortisonhaltige Haartinkturen
  • Behandlung mit Antibiotika
  • Vitamin-D3-Analoga

Die Behandlungsschritte des Dermatologen können sehr komplex sein. Liegt den Schuppen eine andere Hauterkrankung zugrunde, ist eine gezielte Behandlung (Therapie) dieser Erkrankung durch den Dermatologen notwendig.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Wichtig ist aus Sicht des Dermatologen, die Haare richtig zu pflegen und sie zu schützen. Über geeignete Pflegeprodukte berät der Hautarzt Sie individuell. Denn die Wahl des richtigen Schuppenshampoos kann schwierig sein. Manche sind zu aggressiv für Ihre empfindliche Kopfhaut, andere enthalten Stoffe, die Allergien auslösen können. Waschen Sie die Haare nicht mit zu heißem Wasser und halten Sie beim Trocknen der Haare den Fön nicht zu dicht an die Kopfhaut. Etwa 30 cm Abstand werden von Dermatologen empfohlen. Wählen Sie eine niedrige Temperatur. Meiden Sie äußere Reizungen der Kopfhaut. Wenn Sie Mützen, Helme oder Hüte tragen, raten Fachärzte für Dermatologie, dass diese nicht zu eng anliegen sollten. Ansonsten führen sie zu einer erhöhten Schweißbildung, die wiederum Schuppen begünstigen kann.

Prognose

Schuppen sind heilbar. Um sie wirksam zu bekämpfen, muss die Kopfhaut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht gebracht werden. Je nach Ursache wird der Dermatologe unterschiedliche Behandlungswege wählen.

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