Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hautkrankheiten informiert: Hautkrebs, schwarz – malignes Melanom
Definition Hautkrebs, schwarz (malignes Melanom)
Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet zwei Arten von Hautkrebs: Den weißen (hellen) Hautkrebs und den wesentlich gefährlicheren schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) ist ein bösartiger Tumor der Haut. Die Zahl der Melanom-Erkrankten hat stark zugenommen und verdoppelt sich etwa alle zehn Jahre. Das veränderte Freizeitverhalten und das damit einhergehende übermäßige Sonnenbaden sind wichtige Auslöser der Erkrankung. Vor allem die ultravioletten Anteile (UV) des Sonnenlichts schädigen die Haut. Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) entwickelt sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten. Sie leben in den äußeren Hautschichten und bilden das braune und schwarze Pigment (Melanin), das für die Hautfarbe verantwortlich ist. Sonne regt die Melaninbildung an. Bei der Krebsentstehung beginnen die Melanozyten mit unkontrolliertem Wachstum. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) kann überall auftreten: Im Gesicht, an Armen und Beinen, auf der Kopfhaut, an den Fußsohlen, unter den Fingernägeln und selbst im Genitalbereich. Nicht alle Melanome sehen gleich aus. Dermatologen unterscheiden verschiedene Typen. Zu den vier häufigsten gehören:
- Superfiziell (oberflächliches) spreitendes Melanom (SSM): An der Oberfläche der Haut bilden sich unregelmäßige Herde, die dunkelbraun bis schwarz sind.
- Noduläres (knotiges) Melanom: Es wölbt sich halbkugelig über die Hautoberfläche hinaus.
- Lentigo-Maligna-Melanom: Tritt vor allem im Gesicht bei älteren Menschen auf.
- Akrolentiginöses Melanom: Dieser Typ tritt an Handflächen, Fußsohlen und unter den Fuß- und Fingernägeln auf.
Während schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) bei Männern, die über 60 Jahre alt sind, deutlich zunimmt, verteilt sich die Erkrankung bei Frauen relativ gleichmäßig auf alle Altersgruppen. Allerdings diagnostizieren Dermatologen den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) immer häufiger bei jungen Leuten.
Synonyme und artverwandte Begriffe
Synonyme: schwarzer Tumor, bösartiges Melanom, desmoplastisches malignes Melanom, Hauttumor
Englisch: (malignant) melanoma, black skin cancer
Überblick
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie besteht aus verschiedenen Schichten und hat unterschiedliche Aufgaben. Die Haut reguliert die Körpertemperatur, sie nimmt Empfindungen wie Berührungen oder Schmerz wahr, schützt vor Kälte, Hitze oder UV-Strahlen und produziert mit Hilfe des Sonnenlichts das Vitamin D, das für den Aufbau und Erhalt der Knochen wichtig ist.
Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) verursacht zunächst keine Beschwerden. Auffällige Hautveränderungen und dunkle Flecken auf der Haut können ein Indiz für einen bösartigen Tumor sein. Sie sollten sofort von einem Dermatologen untersucht werden. Wenn schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) nicht vom Hautarzt behandelt wird, kann er schnell auf andere Organe übergreifen. Deshalb ist er besonders gefährlich. Er wächst sowohl in waagerechter als auch in senkrechter Richtung. Je tiefer er in den Körper eindringt, desto gefährlicher wird der Tumor.
Durchdringt er die unterste Schicht der Oberhaut, können sich die Krebszellen über die Blut- und Lymphbahnen im ganzen Körper ausbreiten. Tochtergeschwülste (Metastasen) in der Lunge, Leber, in den Knochen oder im Gehirn sind die Folge. Eine Heilung durch den Dermatologen ist dann nicht mehr möglich. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) wird vom Facharzt für Dermatologie in verschiedene Stadien eingeteilt, die sich durch die Dicke des Tumors unterscheiden. Diese Einteilung ist wichtig für die Wahl der Behandlung (Therapie).
Ursachen des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom)
Eine intensive UV-Strahlenbelastung kann zu schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) führen. Dabei müssen sich die Erkrankten gar nicht lange und ständig der Sonne ausgesetzt haben. Immer häufiger diagnostizieren Dermatologen den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) bei Menschen, die sich während des Urlaubs einer starken Sonnenstrahlung ausgesetzt haben und einen Sonnenbrand (Dermatitis solaris) hatten. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Hautkrebs-Risiko um das Zwei- bis Dreifache. Auch häufiger Besuch in einem Solarium kann zu der Erkrankung führen. Muttermale und Leberflecken können sich ebenfalls zu schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) entwickeln. Wer mehr als 40 Pigmentmale hat, trägt ein erhöhtes Risiko und sollte diese regelmäßig von einem Hautarzt untersuchen lassen. Daneben spielen genetische Faktoren eine Rolle. Personen mit hellem Hauttyp, rötlichen und blonden Haaren, mit der Neigung zu Sommersprossen, Sonnenflecken oder bei denen in der Familie bereits schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) aufgetreten ist, sind gefährdet. Ist das Immunsystem z.B. durch den HI-Virus oder durch Medikamente geschwächt, besteht ebenfalls die Gefahr, an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) zu erkranken.
Was Sie bei schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) selbst tun können?
Wer ein erhöhtes Risiko hat, also Menschen mit heller Haut, vielen Leberflecken, Muttermalen oder Hautkrebs-Erkrankungen in der Familie, sollte die Haut besonders gut und regelmäßig beobachten.
Gehen Sie sofort zum Facharzt für Dermatologie, wenn sie einen verdächtigen Fleck bemerken. Am besten hilft Ihnen die so genannte ABCD-Regel:
- Das A steht für Asymmetrie. Der Fleck ist nicht rund, sondern unregelmäßig oder oval.
- Das B steht für Begrenzung. Der Fleck hat keine scharfen Grenzen, sondern wirkt ausgefranst und ausgewaschen.
- Das C steht für Colour. Der Fleck hat verschiedene Farbtöne.
- Das D steht für Durchmesser. Der Fleck hat einen Durchmesser von mehr als 5 mm.
Hinter diesen Merkmalen muss sich nicht zwangsläufig schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) verbergen. Sie sollten jedoch sofort einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen, wenn Sie kleinste Veränderungen an der Haut feststellen.
Hilfe durch den Spezialisten
Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:
- Dermatologen
- Chirurgen
- HNO-Arzt
- Orthopäden
Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?
Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:
- Seit wann bestehen die Symptome?
- Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
- Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
- Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
- Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
- Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Sind Ihnen Allergien bekannt?
- Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.
Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen Berlin
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:
- Gründliche Untersuchung der Haut, der Muttermale und anderer Verfärbungen
- Untersuchung der verdächtigen Hautveränderungen mit einem Dermatoskop (Auflichtmikroskop)
- Entfernung verdächtiger Hautveränderungen (Exzisionsbiopsie)
- Untersuchung des entfernten Gewebes unter dem Mikroskop
- Untersuchung der Lymphknoten
- Ultraschalluntersuchung
Behandlungen (Therapie)
Die Behandlung (Therapie) des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) durch den Facharzt für Dermatologie hängt von der Größe, Tiefe und Lokalisation des Melanoms ab. Das oberste Ziel des Dermatologen ist, das Melanom komplett zu entfernen. Dafür kommen in Frage:
- Operation
- Radiotherapie (Strahlentherapie)
- Chemotherapie mit Zytostatika
- Spülbehandlung (Perfusion) mit Zytostatika
- Immuntherapie mit Interferon
Kleinere chirurgische Eingriffe nimmt der Dermatologe selbst vor. Größere Operationen werden je nachdem, wo sich das Melanom befindet, von Fachchirurgen ausgeführt, etwa einem HNO-Arzt, einem Orthopäden oder einem plastischen Chirurgen. Bei fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) können starke Schmerzen auftreten, die medikamentös vom Hautarzt behandelt werden. Ist der Fleck nicht größer als einen Millimeter, haben sich in der Regel noch keine Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet. Die Heilungschancen sind dann sehr gut.
Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)
Dermatologen empfehlen, die äußeren Risikofaktoren zu vermeiden, um dem schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) vorzubeugen. Wer gerne in Länder mit heißen Temperaturen reist, sollte sich ausreichend vor der UV-Strahlung schützen. Dazu eignen sich eine lange, luftige Kleidung, eine Kopfbedeckung, der Aufenthalt im Schatten und Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor und Mikropigmenten. Zum Schutz der Augen sollte eine gute Sonnenbrille mit CE-Gütesiegel getragen werden. Achten Sie auch darauf, die empfindliche Haut Ihrer Kinder zu schützen und sie nicht der prallen Sonne auszusetzen. Babys im ersten Lebensjahr sollten sich nur im Schatten aufhalten.
Empfehlenswert ist auch die regelmäßige Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung beim Facharzt für Dermatologie.
Prognose
Wird schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) vom Facharzt für Dermatologie frühzeitig entdeckt und entfernt, besteht in über 90% der Fälle eine Heilungschance. Bei später entdeckten Tumoren haben sich meist Tochtergeschwülste (Metastasen) im ganzen Körper gebildet. Sitzen sie in lebenswichtigen Organen wie der Lunge oder dem Gehirn, ist eine Heilung nicht mehr möglich und man stirbt daran.
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