Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Handekzem

Definition Handekzem

Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet beim Handekzem je nachdem, wodurch es ausgelöst wurde, zwischen:

  • Kumulativ-toxischem Handekzem
  • Kontaktallergischem Handekzem
  • Atopischem Handekzem

Ein Handekzem ist eine Entzündung der Haut an den Händen. Dermatologen stellen zunächst Schwellungen und Rötungen fest. Die Haut schuppt und juckt. Im weiteren Krankheitsverlauf bilden sich Bläschen und eine massive Hornhaut, die einreißen kann und schmerzt. Ein Handekzem ist nicht ansteckend. Das kumulativ-toxische Handekzem stellt der Hautarzt vor allem bei Menschen fest, die hautbelastende Tätigkeiten im Alltag, Beruf oder in der Freizeit ausüben. Ihre Hände kommen übermäßig oft mit Wasser oder hautreizenden Substanzen in Berührung. Dadurch wird die natürliche Schutzfunktion der Haut beschädigt, Entzündungen werden begünstigt. Wer z.B. über einen längeren Zeitraum Gummihandschuhe trägt, unter denen die Hände schwitzen, kann aus Sicht des Facharztes für Dermatologie ein kumulativ-toxisches Handekzem entwickeln. Ein kontaktallergisches Handekzem diagnostiziert der Hautarzt bei Patienten, die wiederholt in Kontakt mit einer Substanz kommen, gegen die eine Allergie besteht. Solche Kontaktallergien beobachten Dermatologen beispielsweise in Heil- und Pflegeberufen, bei Maurern, Reinigungskräften oder Friseuren. Häufig sind bei ihnen nicht nur die Hände, sondern auch die Füße betroffen. Um das kontaktallergische Handekezem behandeln zu können, ist es wichtig, dass der Facharzt für Dermatologie die allergieauslösenden Stoffe identifiziert. Das atopische Handekzem stellen Fachärzte für Dermatologie besonders oft bei Frauen und Männern fest, die unter Krankheiten wie Neurodermitis, Heuschnupfen oder allergischem Asthma leiden. Diesen Erkrankungen liegt jeweils eine erbliche Veranlagung zugrunde, auf bestimmte Umwelteinflüsse überempfindlich zu reagieren. Statistiken weisen darauf hin, dass etwa jeder Zehnte in Deutschland an einem Handekzem leidet. Den Anteil der schweren chronischen Handekzeme schätzen Dermatologen auf fünf bis sieben Prozent.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: atopische Diathese, hyperkeratotisch-rhagadiformes Palmarekzem, refraktäres Handekzem, atopisches Palmarekzem
Englisch: hand eczema

Überblick

Geschwächte Haut führt gemäss Dermatologen zu einem Handekzem

Handekzeme gehören aus Sicht des Facharztes für Dermatologie zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sie können in jedem Alter auftreten. Die Haut an den Händen ist täglich irgendwelchen Schadstoffen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Tausende von Chemikalien begegnen uns im Alltag, in Kosmetika oder Medikamenten. Auf diese Einflüsse reagiert der Körper mit der natürlichen Schutzfunktion der Haut. Ist sie jedoch geschwächt, können Viren und Bakterien in die obere Hautschicht eindringen. Es kommt zu einer Abwehrfunktion, einem Handekzem.

Dermatologen unterscheiden verschiedene Krankheitstypen je nach Schweregrad und Krankheitsverlauf:

  • Leicht
  • Mittelschwer
  • Schwer
  • Chronisch

Schwere und chronische Handekzeme sind die häufigste berufsbedingte Hauterkrankung, die Fachärzte für Dermatologie feststellen. Frühzeitig sollte deshalb eine dermatologische Beratung durch den Hautarzt erfolgen. Wenn die Haut an den Händen entzündet ist, sich Risse bilden und sie sehr stark juckt, ist die Lebensqualität der Betroffenen erheblich eingeschränkt. Alltägliche Verrichtungen oder die Ausübung des Berufes fallen schwer, die Nachtruhe ist durch den quälenden Juckreiz gestört. Dermatologen sind in diesen Fällen besonders gefordert. Zumal die sichtbaren Krankheitserscheinungen auf den Händen bei vielen Patienten zu Schamgefühlen führen. Sie haben Angst, ausgegrenzt zu werden. Die Behandlung (Therapie) dieser Erkrankung mit ihren schweren körperlichen und seelischen Belastungen stellt hohe Anforderungen an den Hautarzt. Ein chronisches Handekzem kann zur Arbeitsunfähigkeit in dem bisher ausgeübten Beruf führen. Wichtig ist, bei möglichen Symptomen, sofort einen Facharzt für Dermatologie aufzusuchen, damit die Erkrankung frühzeitig behandelt wird und möglichst kein chronisches Handekzem entsteht.

Ursachen des Handekzems

Die Ursachen, die zu einem Handekzem führen, sind aus Sicht des Dermatologen bei jedem Patienten anders. Bei einer erblichen Veranlagung reagiert das Immunsystem besonders heftig auf Umwelteinflüsse. Dermatologen stellen zudem fest, dass Hitze und Stress die Entstehung eines Handekzems begünstigen können. Auch bei einer Allergie, also einer Überempfindlichkeit des Körpers auf einen bestimmten Stoff, kann ein Handekzem auftreten. Der Hautarzt macht z.B. bestimmte Weichmacher in Lederschuhen als Auslöser eines Handekzems aus. Das Tragen von Gummihandschuhen, häufiges Händewaschen, der ständige Kontakt mit feuchten und reizenden Substanzen, etwa Putz- und Lösungsmitteln, kann ebenfalls dazu führen, dass die Erkrankung auftritt. Trotz der allgemein bekannten Hauptauslösefaktoren finden Dermatologen bei einzelnen Betroffenen keine objektivierbaren Erklärungen für das Auftreten des Handekzems.

Was Sie bei einem Handekzem selbst tun können?

Dermatologen empfehlen Patienten, die an einem akuten oder chronischen Handekzem leiden, folgende Maßnahmen zu ergreifen, um die Behandlung (Therapie) des Hautarztes zu unterstützen:

  • Hände nur mit lauwarmem Wasser waschen, milde, parfümfreie Seifen benutzen, gut nachspülen und sorgfältig abtrocknen
  • Keine Handwaschpasten oder Bürsten benutzen
  • Nach dem Händewachen eine pflegende Creme auftragen
  • Direkten Kontakt mit Waschmittel vermeiden
  • Nur milde Geschirrspülmittel verwenden
  • Kontakt mit organischen Lösemitteln (z.B. Terpentin, Spiritus, Benzin, Alkohol) vermeiden
  • Hände vor Kälte schützen
  • Bad in schwarzem Tee
  • Tragen Sie keine Ringe oder Armbänder, solange das Handekzem nicht abgeheilt ist

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Allergologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Der Hautarzt untersucht ein Handekzem mit verschiedenen Methoden

Ausgehend von der, in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Mykologische Untersuchung
  • Epikutan- oder Pflastertest
  • Pricktest
  • Provokationstest

Behandlungen (Therapie)

Die Behandlung (Therapie) eines Handekzems durch den Facharzt für Dermatologie kann sehr aufwändig und langwierig sein. Grundbausteine sind aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie eine nachhaltige Hautpflege und der Schutz der Haut. Dermatologen empfehlen nur parfüm- und konservierungsstofffreie Salben und Cremes zu verwenden. Zusätzlich sollten die Hände durch Baumwoll- oder allergenarme Handschuhe geschützt, übermäßiger Kontakt mit Wasser und den nachgewiesenen allergieauslösenden Substanzen vermieden werden. Neben der äußerlichen Behandlung (Therapie) kann bei Patienten mit einem chronischen oder wiederkehrenden Handekzem auch eine systemische (innerliche) Behandlung (Therapie) infrage kommen. Zu den Maßnahmen des Hautarztes gehören:

  • Handbäder
  • Harnstofff- und salicylsäurehaltige Präparate
  • Kortisonhaltige Präparate
  • Vitamin-A-Abkömmlinge
  • Lichttherapie
  • Medikamentöse Behandlung (Kortison, Alitretinoin, Ciclosporin)

Auch nach Abklingen der Symptome sind eine weiterführende Pflege und der Schutz der Haut notwendig, um einen Rückfall zu vermeiden. Hat der Facharzt für Dermatologie den Verdacht, dass ein Handekzem berufliche Ursachen hat, reichen entsprechende Hautschutzmaßnahmen nicht immer aus. Ihr Dermatologe wird Sie dann über das so genannte Hautarztverfahren informieren. Die Unfallversicherung Ihres Arbeitgebers, meistens eine Berufsgenossenschaft, wird dann in die Behandlung (Therapie) einbezogen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Wenn Sie schon einmal ein Handekzem hatten, ist die beste Vorbeugung, nicht mit den auslösenden Stoffen in Berührung zu kommen. Außerdem empfehlen Dermatologen, den Händen eine regelmäßige Pflege zu gönnen. Auch wenn die Haut nach der Behandlung (Therapie) eines Handekzems durch den Hautarzt wieder gesund aussieht, ist sie noch monatelang geschwächt. Um einen Rückfall zu vermeiden, empfehlen Dermatologen Schutz- und Pflegeprodukte. Ihr Facharzt für Dermatologie berät Sie dazu. Haben Sie Allergien gegen mehrere Stoffe, sollten Sie nur allergenfreie Kosmetika, Salben, Cremes und Seifen verwenden.

Prognose

Wichtig ist, dass Patienten mit einem Handekzem frühzeitig einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen, damit schwere und langwierige Verläufe vermieden werden. Wenn die Haut vor den Auslösern geschützt und nachhaltig gepflegt wird, ist ein günstiger Verlauf zu erwarten. Manchmal ist es allerdings notwendig, die bisher ausgeübte berufliche Tätigkeit aufzugeben.

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