Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Akne

Definition Akne

Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet verschiedene Formen. Dazu gehören neben diversen anderen:

  • Akne vulgaris (meist zu Beginn der Pubertät)
  • Akne fulminans (stark entzündliche Form der Akne vulgaris mit Fieber und Gelenkschmerzen)
  • Akne tarda (Spätakne der erwachsenen Frau)
  • Akne conglobata (betrifft fast nur Männer, schwere und entstellende Form mit dem Vorhandensein tiefer Zysten)
  • Akne inversa (tritt in den Achselhöhlen, dem Gesäß, im Genitalbereich und der Leistenregion auf)
Akne vulgaris betrifft gemäss Hautarzt vor allem Stirn-, Wangen- und Mundpartie

Akne gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen, die von Dermatologen behandelt werden. Die Akne vulgaris ist die häufigste Form, die Hautärzte diagnostizieren. Dabei handelt es sich um eine Entzündungserkrankung, die meistens mit der Hormonumstellung während der Pubertät einhergeht.

Betroffen sind Stirn-, Wangen- und Mundpartie, aber auch der Rücken und die Brust. In der Regel verläuft die Akne (Akne vulgaris) harmlos und verschwindet im frühen Erwachsenenalter wieder. Allerdings kann sie auch einen schweren Verlauf nehmen. Um das zu verhindern, sollten Sie unbedingt einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen.

Etwa 80 Prozent der Jugendlichen sind von Akne vulgaris betroffen. Mit Beginn der Pubertät, also etwa zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr, zeigen sich bei vielen Mädchen und Jungen die ersten Anzeichen: Mitesser (Komedo) und Pickel im Gesicht. Es ist sinnvoll, dann einen Dermatologen aufzusuchen. Die Talgdrüsen der Haut reagieren während der Pubertät besonders empfindlich auf die gesteigerte Produktion männlicher Geschlechtshormone, besonders dem Testosteron. Sie produzieren nun mehr Talg, die Haut wird fettiger und glänzt. Außerdem lagern sich vermehrt Hornzellen in den Talgdrüsen ab und verstopfen die Poren. Bakterien steigern die Entzündungsbereitschaft. Eitrige Pickel sind die Folge. Sie können bei schwerer Akne zur Narbenbildung führen. Deshalb ist die gezielte Behandlung (Therapie) durch einen Hautarzt wichtig. Andere Formen treten meist bei Erwachsenen auf und sind nach den Auslösern benannt, z.B. Medikamenten oder Kosmetika.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: unreine Haut, Gesichtspickel, Mitesser, Pusteln, Eiterpusteln

Englisch: acne

Überblick

Dermatologen bezeichnen Erkrankungen des Talgdrüsenapparates und der Haarfollikel als Akne. Sie tritt meistens bei Jugendlichen auf, aber auch bei Erwachsenen. Hautärzte weisen darauf hin, dass Pickel und Mitesser (Komedo) nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben, sondern auf die natürliche hormonelle Umstellung des Körpers zurückzuführen sind. Bei der Akne vulgaris verstopfen so genannte Hornzellen den Kanal, der von der Talgdrüse zur Hautoberfläche führt. Es bilden sich Mitesser. Der Hautarzt unterscheidet zwischen schwarzen und weißen Mitessern (Komedonen). Die schwarze Färbung ist auf einen Farbstoff (Melanin) in der Haut zurückzuführen. In diesen gestauten Fettpfropfen können sich Bakterien gut vermehren und zu Entzündungen führen. Gerötete Pickel, Eiterbläschen oder Pusteln entstehen. Wird Akne nicht vom Hautarzt behandelt, kann sich der Zustand der Haut immer weiter verschlimmern und hässliche Narben hinterlassen. Akne stellen Hautärzte auch bei Erwachsenen fest. In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen leiden noch etwa 3 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen daran. Manchmal diagnostizieren Hautärzte bei Babys zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat eine so genannte Säuglingsakne (Akne infantum). Eine andere Form, die Akne neonatorum, kommt bei Neugeborenen vor.

Ursachen der Akne

Vermehrte Talgabsonderung ist gemäss Dermatologe der Hauptgrund für Akne

Eine vermehrte Talgabsonderung der Talgdrüsen machen Fachärzte für Dermatologie als häufigste Ursache einer Akne aus. Der Talg kann nicht mehr abfließen. So entstehen Mitesser (Komedonen). Wenn sie in Verbindung mit Bakterien kommen, können sie zu Entzündungen und einer schweren Akne führen. Auch Chemikalien wie Chlor, bestimmte Stoffe in Kosmetika, Medikamente (z.B. Kortison-Präparate), UV-Strahlen, Angst und Stress können eine Akne auslösen. Einige Formen stellen Hautärzte nicht nur im Gesicht fest, sondern auch an Armen, Beinen und Rumpf. Ob Milchprodukte, fast food und Schokolade eine Akne begünstigen, wird unter Dermatologen kontrovers diskutiert.

Was Sie bei Akne selbst tun können

Viele Versuche, die Akne selbst zu bekämpfen, führen häufig zu einer Verschlimmerung der Erkrankung. Hautärzte raten dringend davon ab, Pickel und Mitesser selbst auszudrücken. Es besteht die Gefahr, dass der Talg in tiefere Schichten gepresst wird. Dann vergrößern sich die Pickel, entzünden sich und hinterlassen womöglich Hautverfärbungen und Narben. Bei Akne sollten Sie unbedingt einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. Akne hat auch nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun. Wer daran leidet, sollte seine Hautpflege nicht übertreiben. Denn eine übertriebene Reinigung kann – so Dermatologen – die Akne unter Umständen verschlimmern. Stark reizende Seifen, fetthaltige Salben und Kosmetika sollten bei Akne vermieden werden. Hautärzte empfehlen, die Haut ein- oder zweimal am Tag mit warmem Wasser zu waschen und ein Pflegemittel zu verwenden, das als nicht komedogen gekennzeichnet ist. Zudem sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet, auf das Rauchen und zu viel Alkohol verzichtet werden.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Gynäkologen
  • Chirurgen
  • Endokrinologen
  • Ernährungsmediziner

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühlen?
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

Behandlungen (Therapie)

Es ist ratsam, eine Akne frühzeitig vom Facharzt für Dermatologie behandeln zu lassen. Dadurch wird verhindert, dass sich Narben bilden oder die Hautkrankheit schwer verläuft. Welche Behandlung (Therapie) gewählt wird, hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Auf jeden Fall braucht sie Zeit. Meistens reicht eine entsprechende Hautpflege aus. Folgende Möglichkeiten der äußerlichen und inneren Behandlung (Therapie) stehen dem Hautarzt zur Verfügung:

  • Antibiotika
  • Schälmittel
  • Hormonpräparate
  • Retinoide (Vitamin-A-Säure-Präparate)
  • Lasertherapie
Ihr Dermatologe kann eine schwere Akne auch mit einer Lasertherapie behandeln

Folgende Möglichkeiten der äußerlichen und inneren Behandlung (Therapie) stehen dem Hautarzt zur Verfügung:

Äußerlich:

Keratolytische/Komedolytische Externa in der Aknetherapie als Mono- oder Kombinationspräparate:

  • Tretinoin
  • Isotretinoin
  • Benzoylperoxid
  • Azelainsäure
  • Adapalen
  • Salicylsäure

Lokal wirksame Antibiotika werden nur noch sparsam eingesetzt:

  • Tetracyclin
  • Erythromycin
  • Clindamycin

Innerlich:

  • Isotretinoin
  • Antibiotika
  • Hormontherapie bei schwerer Akne von Frauen

Um die Akne gezielt zu bekämpfen, verwenden Hautärzte lokale entzündungshemmende, talgreduzierende und abschälende Cremes, Gele oder Lösungen.  Zu den Schälmitteln gehören beispielsweise Benzoylperoxid, Vitamin-A-Säure oder Azelainsäure. Sie werden lokal aufgetragen, lösen die Hornpfropfen der Mitesser und verhindern, dass die Talgdrüsen verstopfen.

Bei mittelschweren bis schweren Formen verschreibt der Facharzt für Dermatologie Isotretinoin oder ein Antibiotikum in Tablettenform. Weibliche Geschlechtshormone wie das Östrogen können die Talgproduktion drosseln. Bei Frauen setzen Dermatologen daher in Rücksprache mit den gynäkologischen Kollegen auch Hormonpräparate ein. Dermatologen können auch bereits vorhandene Aknenarben mit einem Laser behandeln und reduzieren.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Einer Akne kann nur eingeschränkt vorgebeugt werden. Obwohl sie nicht durch mangelnde Hygiene verursacht wird, empfehlen Hautärzte eine Hautreinigung am Morgen und am Abend. Sie sollten dafür medizinische Seifen, pH-neutrale Reinigungsmittel oder –milch verwenden, die die Haut nicht reizen. Einige Studien weisen darauf hin, dass manche Lebensmittel besonders gut für die Haut sind. Dazu gehören Vollkornprodukte, Rohkost und Tomaten, rote Weintrauben, blaue Beeren, Sojaprodukte, grüner Tee, Hering und Makrele. Der Verzicht auf das Rauchen, ein eingeschränkter Genuss von Alkohol und süßen Lebensmitteln und ausreichend Bewegung wirken sich aus Sicht des Hautarztes ebenfalls günstig aus. Bei der Verwendung von Kosmetika und Sonnenschutzmitteln raten Dermatologen, auf die Hautverträglichkeit zu achten.

Prognose

In der Regel verläuft Akne harmlos und klingt im frühen Erwachsenenalter wieder ab. Der Verlauf und der Schweregrad sind jedoch individuell sehr verschieden. Eine Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Dermatologie kann verhindern, dass Komplikationen oder Narben auftreten.

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