Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Sonnenbrand (Dermatitis solaris)

Definition Sonnenbrand (Dermatitis solaris)

Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet beim Sonnenbrand (Dermatitis solaris) drei Stufen der Verbrennung:

  1. Grad: Schmerzhafte, entzündliche Hautrötung
  2. Grad: Es bilden sich Blasen
  3. Grad: Die betroffenen Hautzellen sind weitgehend zerstört, die Haut löst sich ab

Ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) ist eine Verbrennung, die durch die UV-Strahlen der Sonne verursacht wird.

Ultraviolette Strahlen heizen die Haut auf und schädigen sie

Die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) können die Haut aufheizen und schädigen. Sonnenbrand (Dermatitis solaris) entwickelt sich häufig schleichend und wird zunächst nicht bemerkt. Man liegt stundenlang in der Sonne, geht spazieren oder fährt Fahrrad. In dieser Zeit wirken die UV-Strahlen unablässig auf die Haut ein. Nicht bedacht wird häufig die reflektierende Wirkung von Wasser. Die Intensität der Strahlung kann sich dadurch verstärken. Beschwerden treten erst einige Stunden nach dem Sonnenbad auf. Plötzlich fängt die Haut an zu jucken und zu schmerzen. Manchmal bilden sich kleine Bläschen. Auch die DNS, die Erbinformation, die in jeder Zelle gespeichert ist, kann geschädigt werden. Wenn sich an der verbrannten Haut Blasen bilden, sollten Sie einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. Leichtere Verbrennungen müssen nicht unbedingt von einem Hautarzt behandelt werden.

In der Regel verfügt der Körper über Mechanismen, um die Schäden der Haut bei einem leichten und mittelschweren Sonnenbrand (Dermatitis solaris) selbst zu reparieren. Dermatologen sprechen von der Exzisionsreparatur. Der Körper ist dazu aber nur in der Lage, wenn Betroffene nicht wieder in die Sonne oder ins Solarium gehen. Ansonsten sind chronische Schäden möglich. In der Oberhaut (Epidermis) können ganze Gewebestrukturen absterben und sich krebsartige Veränderungen bilden. Wenn Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Erbrechen und Fieber im Zusammenhang mit einem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) auftreten, ist der Besuch bei einem Hautarzt ratsam. Bei Kindern und Säuglingen sollte ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) immer von einem Dermatologen behandelt werden.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: UV-Erythem, Erythema solare
Englisch: sunburn

Überblick

Der Dermatologe erkennt Sonnenbrand an Rötung, Schwellung, Blasenbildung

Sonnenbrand (Dermatitis solaris) entsteht, wenn UV-Strahlen, vor allem die kurzwelligen, energiereichen UVB-Strahlen, auf die oberste Hautschicht treffen und die Zellen in der Folge Entzündungsbotenstoffe wie Histamin oder Serotonin ausschütten. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion. Dermatologen sprechen von einem UV-Erythem. Bis der Entzündungsprozess jedoch als Sonnenbrand sicht- und fühlbar wird, dauert es einige Stunden.

Die Verbrennungen können sich durch leichte Rötungen zeigen, durch Blasen oder ein Ablösen der Haut. Ist die Haut stark gerötet oder hat sie sich dunkelrot gefärbt, handelt es sich um schwere Verbrennungen, die von einem Facharzt für Dermatologie behandelt werden sollten. Diejenigen, die häufiger Sonnenbrand (Dermatitis solaris) haben, laufen Gefahr, dass die Haut vorzeitig altert, dauerhaft geschädigt wird oder Hautkrebs entsteht. Vor allem für Kinder ist ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) gefährlich. Sie sollten dann unbedingt einen Dermatologen aufsuchen.

Ursachen des Sonnenbrandes (Dermatitis solaris)

Sonnenbrand (Dermatitis solaris) wird durch die ultravioletten Anteile in der Sonnenstrahlung ausgelöst. Die Haut war zu lange und zu intensiv der Sonne ausgesetzt. Dermatologen stellen immer wieder fest, dass die Gefahr häufig unterschätzt wird. Vor allem an bewölkten Tagen, im Schatten oder beim Schnorcheln an der Wasseroberfläche. Die UV-Strahlen dringen in die Haut ein und schädigen die Zellen. Es kommt zu typischen Entzündungsreaktionen: Rötung der Haut, Schwellung, Brennen und Jucken. Durch die zunehmende Zerstörung der Ozon-Schicht gelangen immer mehr UV-Strahlen auf die Erdoberfläche. Dadurch wird die Sonnenbrandgefahr erhöht. In den Tropen ist die Sonne besonders stark, aber auch auf Schnee und Gletschern im Hochgebirge sowie auf dem Wasser. Hautärzte weisen darauf hin, dass der natürliche Schutz der Haut je nach Hauttyp zwischen 10 und 30 Minuten liegt. Durch Sonnencremes oder Sonnenöle mit hohem Lichtschutzfaktor (Lichtschutzfaktor ab 30) kann diese Zeit ausgedehnt werden. Besonders gefährdet sind die Schultern. Aber auch die Füße und das Gesicht, vor allem die Nase, können schnell verbrennen.

Was Sie bei Sonnenbrand (Dermatitis solaris) selbst tun können

Dermatologen warnen davor, die betroffenen Stellen bei einem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) mit einer fettreichen Creme einzureiben. Denn diese kann die Hitze im Körper zusätzlich stauen. Hautärzte empfehlen stattdessen viel Feuchtigkeit. Spezielle Gels oder Lotionen und feucht-kühle Umschläge mit frischen Leinentüchern bieten Linderung. Coolpacks aus dem Kühlschrank oder aus der Tiefkühltruhe eignen sich nicht zum Kühlen, weil sie zu kalt sind. Aus dem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) kann dann schnell eine Erfrierung werden. Bei mäßigem Sonnenbrand ohne Blasenbildung bieten sich auch kühle Duschen mit einer Wassertemperatur von etwa 25 Grad Celsius an. Vorsicht ist bei Kindern geboten, weil sie schnell unterkühlen können. Außerdem sollten Sie viel trinken, denn durch den Sonnenbrand (Dermatitis solaris) verliert der Körper viel Flüssigkeit. Bei einem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) sind die Sonne und das Solarium zu meiden. Beim Aufenthalt im Freien sollten Sie die verbrannten Körperstellen mit ihrer Kleidung komplett abdecken.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Pädiater

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen Berlin

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Körperliche Untersuchung
  • Labordiagnostische Untersuchungen

Behandlungen (Therapie)

Für den Facharzt für Dermatologie bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, einen Sonnenbrand (Dermatitis solaris) zu behandeln. Entscheidend ist die Schwere der Hautschädigung. Bei leichten Hautrötungen empfiehlt der Hautarzt Après-Sun-Produkte, die viel Feuchtigkeit und wenig Fett enthalten. Sie wirken auf die Haut kühlend und beruhigend.

Bei starken Schmerzen und einer leicht erhöhten Temperatur verschreibt der Hautarzt Schmerzmittel, z.B. Acetylsalicylsäure (ASS). Außerdem können Kortisonpräparate und Antibiotika durch den Dermatologen verordnet werden, um die Entzündungsreaktion der Haut einzudämmen. Handelt es sich um starke und großflächige Verbrennungen der Haut, ist manchmal ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Dermatologen empfehlen sich vor Sonneneinstrahlung zu schützen

Dermatologen raten dazu, Sonne nur in Maßen zu genießen und sich mit Sonnencremes sowie entsprechender Kleidung zu schützen. Die intensive Mittagshitze zwischen 11 Uhr und 15 Uhr sollte gemieden werden. Bereits 20 bis 30 Minuten vor dem Ausflug in die Sonne sollten Sie sich mit einer Sonnencreme eincremen, die einen hohen Lichtschutzfaktor hat. Im Laufe des Tages sollte das mehrmals wiederholt werden. Wer viel schwitzt oder ins Wasser geht, muss sich ebenfalls erneut eincremen. Hautärzte empfehlen, sich lieber im Schatten aufzuhalten, weil es für die Haut gesünder und erfrischender ist. Kleine Kinder sollten möglichst nur die milde Abendsonne genießen und Säuglinge überhaupt nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden.

Prognose

Ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) tritt meistens sechs bis acht Stunden nach dem Sonnenbaden auf. Nach 12 bis 24 Stunden erreichen die Beschwerden ihren Höhepunkt. Nach ein bis zwei Wochen ist ein Sonnenbrand (Dermatitis solaris) ersten und zweiten Grades ausgeheilt. Bei schweren Verbrennungen können Narben zurückbleiben.

© CHHG